Ein Großbrand an der Hauptstraße in Ostbevern, der ehemalige Gasthof Althoff (später„ Havanna“) stand in Flammen, forderte nicht nur die Mitglieder der Ostbeverner Wehr, sondern auch von Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Warendorf. Bis in den späteren Samstag wurde in den Trümmern nach weiteren Brandnestern gesucht, zudem liefen Aufräumarbeiten. Mittlerweile ist die Brandstelle abgesichert.

Rund 100 Einsatzkräfte waren stundenlang im Einsatz, um ein Übergreifen des Brandes auf angrenzende Bauten zu verhindern. Rund ein Dutzend Bewohner eines nahegelegenen Mehrfamilienhauses wurden in der Nacht nach Angaben des Ordnungsamtes evakuiert, sie kamen vorübergehend im Gasthof Nuyken unter. Einige andere Anwohner hätten zudem Zuflucht bei Freunden oder Verwandten gesucht.

Feuer frisst sich durch die Gebäudesubstanz

Kurz nach Mitternacht wurde die Feuerwehr alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt qualmte es bereits stark aus dem unbewohnten Gebäude. Schnell stellte sich nach Angaben von Einsatzleiter Nico Holtkemper heraus, dass sich das Feuer, das vermutlich im Erdgeschoss ausgebrochen war, bereits in die hölzerne Zwischendecke des Objektes gefressen hatte. Wegen der hohen Gefahren für die Einsatzkräfte verzichtete der Einsatzleiter darauf, einen Innen-Löschangriff vorzunehmen. Stattdessen gingen die Feuerwehrleute von außen gegen die Flammen vor. In der Zwischenzeit hatte sich der Brand nach Angaben der Wehrführung bereits in das Ober- und Dachgeschoss des Hauses vorgearbeitet.

Um ohne Gefährdung für die eingesetzten Kräfte an die Flammen zu kommen, entschied sich der Einsatzleiter dafür, am frühen Samstagmorgen Teile der Dachhaut und einzelne Gebäudestücke mit einem Bagger öffnen zu lassen. Dadurch zeigte sich das ganze Ausmaß des Großbrandes. Die hölzernen Decken und Balken brannten bereits in nahezu voller Ausdehnung.

Unterstützt wurde die Feuerwehr nicht nur von Nachbarwehren, sondern auch von Experten des THW. Die Versorgung der Einsatzkräfte, die teilweise stundenlang vor Ort waren, übernahmen Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes.

Bürgermeister Karl Piochowiak machte sich bereits am frühen Samstagmorgen zusammen mit Ordnungsamtsleiterin Barbara Roggenland ein Bild von der Lage. „Ich bin den Kräften sehr dankbar für ihren Einsatz“, sagte er in einer ersten Stellungnahme. Nur durch das koordinierte Vorgehen und ein hohes Maß an Professionalität habe dieser Brand an der Hauptstraße mit ihren beengten Verhältnissen bislang so gut bewältigt werden können.

Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab.

Nach Angaben der Einsatzkräfte bestand keine Gefahr für die Anwohner. Die wurden zwischendurch allerdings gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Feuerwehr nahm mit einem Spezialtrupp regelmäßig Messungen vor Ort vor.

Der Großbrand ist in diesem Jahr kein Einzelfall in Ostbevern. Zur Erinnerung: Anfang August brannte der Rohbau einer Kindertagesstätte nieder. Auch hier waren zahlreiche Einsatzkräfte stundenlang im Einsatz. Zudem gab es einen Großbrand in einem Strohlager sowie weitere größere Einsätze. Die Ermittlungen in allen Fällen dauern noch an beziehungsweise haben kein Ergebnis gebracht.

 

Berichterstattung: WN